VOM PROTOTYPING ZU VOLL INDUSTRIALISIERTEN PROZESSKETTEN -PRODUKTIVITÄT STEIGERN, KOSTEN SENKEN

Seit mehr als 25 Jahren wird die additive Fertigung (AM) industriell genutzt. Zunächst war sie nahezu synonym mit Rapid Prototyping und diente der Beschleunigung der Produktentwicklung. Zunehmend werden Anstrengungen unternommen, Produkte für den Endgebrauch additiv herzustellen. Nach dem Abklingen des 3D-Druck-Hypes beweist dabei eine steigende Zahl von Patenten, von neuen Technologieansätzen sowie Forschungs- und Entwicklungsinitiativen die Dynamik in der AM-Industrie. Schnell wird auch klar, dass für die additive Herstellung von Endprodukten völlig neue Voraussetzungen und Denkweisen notwendig werden. Deshalb wundert es nicht, dass AM insgesamt immer noch ein sehr kleiner Bereich der industriellen Fertigung ist.

Was hindert uns also daran, die additive Fertigung in der industriellen Produktion stärker zu etablieren? Auf der Basis von erfolgreichen Problemlösungen werden Ansätze und Handlungsempfehlungen gegeben, die es ermöglichen, den Schritt in eine direkte digitale Fertigung zu gestalten. Diese umfassen die AM-Technologien und deren ökonomischen und technischen Aspekte, was die Entwicklung von Werkstoffen, von Soft- und Hardware einschließt, besonders aber die Gestaltung der additiven Gesamtprozesse und deren Einbindung in den Produktlebenszyklus.  Die Orientierung an den Denkmodellen und Vorgehensweisen der Industrie 4.0 erfordert eine Stärkung der digitalen Technologieelemente der additiven Fertigung und gleichzeitig die Erkenntnis, dass neue Produkte zuvorderst die Lösung von bisher ungelösten Problemen liefern müssen.